Hilfe zur „menschlichen Anpassung“

Von Paul Streeten · · 2000/10

Meiner Ansicht nach wird die herkömmliche Entwicklungshilfe auch im nächsten Jahrhundert noch eine bedeutende Rolle spielen; allerdings sollte ihre Konditionalität geändert werden. Die menschlichen und sozialen Bedingungen sollten in den Förderungskatalog aufgenommen werden. (…)

Eine reformorientierte Regierung, die eine Landreform, eine Steuerreform oder eine Bildungsreform, eine Verwaltungsreform durchführen oder mehr Mittel für soziale Dienste verwenden oder direkt an die Armen vergeben will, wird vorübergehend in Schwierigkeiten geraten und unweigerlich den Haushalt und die Verwaltung zusätzlich belasten.

Leider ist das Erscheinungsbild dieser Übergangsschwierigkeiten dem einer schlecht geführten Ökonomie sehr ähnlich. (…) In solch kritischen Situationen können internationale Geber die Übergangsprobleme entschärfen und die Erfolgsaussichten verbessern.
Quelle: Textauszüge aus dem lesenswerten Buch von Franz Nuscheler (Hg.): Entwicklung und Frieden im 21.Jahrhundert. Zur Wirkungsgeschichte des Brandt-Berichts, Verlag J.Z.W. Dietz Nachfolger, Bonn 2000, 512 Seiten, öS 277,–. Wir danken dem Verlag für die Abdruckgenehmigung.

Der Autor ist emeritierter Professor der Boston University sowie Sonderberater von Weltbank und UNDP.

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